Aktives Altern / Active Ageing Index

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in Europa wesentlich verbessert, und Österreich bildet in diesem Hinblick keine Ausnahme. Durch den starken Anstieg des Anteils der älteren Bevölkerung bilden sich jedoch neue Herausforderungen, wie der Erhalt der aktiven Teilnahme am Gesellschaftsleben, das Aufrechterhalten der Gesundheit älterer Menschen sowie das Thema der gesellschaftlichen, finanziellen und physischen Sicherheit im Alter. Das Konzept des „Aktiven Alterns“ („Active Ageing“) befasst sich dabei mit dem optimalen Bewältigen dieser Herausforderungen. Statistische Kennzahlen, die dieses Konzept stützen, waren bisher jedoch nur auf Länderebene verfügbar und ließen keine Vergleiche zwischen anderen Kategorien wie Geschlecht, Bildungsniveau, Einkommen usw. zu. Der von Rudolf Winter-Ebmer und David Steinmayr erstellte SHARE Active Ageing Index (SHARE-AAI) bildet hier eine Neuheit: mithilfe von Daten aus früheren Befragungswellen konnte eine neue Kennzahl eingeführt werden, mit welcher detailliertere Vergleiche zwischen verschiedensten Kategorien erstellt werden können.

Eine wesentliche Erkenntnis im Zuge der Verarbeitung der Datensätze war dabei, dass Frauen grundsätzlich schlechter abschneiden, wenn es um das Thema Altern geht. Eine der Begründungen für diese Erkenntnis ist, dass Frauen durch generelle Einkommensunterschiede sowie Teilzeitphasen ein niedrigeres Einkommensniveau im Pensionsalter erfahren. Des Weiteren werden ein höheres Depressionslevel sowie eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit im Vergleich zur männlichen Bevölkerung beobachtet. Erfreulichere Nachrichten sind hingegen im Ländervergleich vorzufinden: in Österreich altert die Bevölkerung am viertbesten, nur in Dänemark, Schweden und der Schweiz konnten bessere Ergebnisse vorgefunden werden.