April 2012


Aus dem Inhalt

1. Vorwort: Internationale Sozialforschung in Krisenzeiten

2. Österreich: Mehr als 5.400 Erhebungen in Welle 4

3. SHARE Konferenz in Venedig vom 28-29. Juni 2012


Aktuelles

SHARE Konferenz in Venedig vom 28.-29. Juni 2012

Die nächste SHARE Konferenz findet vom 28-29. Juni 2012 in Venedig statt. Zur Teilnahme an der Konferenz möchten wir sowohl "alte" als auch neue SHARE-AnwenderInnen, aber auch alle sonst an SHARE interessierten Personen herzlich einladen. Die Frist für die Einreichung von Forschungsarbeiten läuft nur mehr bis 15. April 2012! Hier alles Weitere zur Konferenz.


Kontakt

Email: share-austria@jku.at


Sehr geehrte/r Nicole,

Mit dem allmählich bevorstehenden Abschluss der 4. Welle endet für das SHARE Projekt eine intensive, und zweitweise durchaus turbulente Phase des Übergangs und der Reorganisation. Nach zahlreichen Verzögerungen wurde SHARE in einem gemeinsamen Kraftakt von Politik und Wissenschaft schlussendlich im März 2011 als europaweit erstes Forschungsinfrastrukturkonsortium "ERIC" gegründet. Infolgedessen wird das internationale ForscherInnenteam professioneller organisiert und zusätzlich ein eigenes Gremium für die Förderer eingerichtet, wodurch für die Zukunft von SHARE klare Perspektiven geschaffen werden. Aber nicht alle Länder haben den Einstieg in "ERIC" als Gründungsmitglieder geschafft. Die Beitrittsverhandlungen mit zahlreichen EU Mitgleidsländern werden deshalb fortgesetzt und sind in einigen Fällen bereits weit fortgeschritten.

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist auch die laufende Finanzierung von SHARE kein einfaches Thema. Nach Griechenland bleibt das Risiko des Verlustes weiterer SHARE Länder nach wie vor groß. Allerdings ist gerade in Krisenzeiten die intensive Untersuchung der am meisten betroffenen Gesellschafts- und Personenkreise sowohl in wissenschaftlicher als auch politischer Hinsicht besonders bedeutsam, um rechtzeitig Probleme zu erkennen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und so die langfristigen Folgen der Krise abschwächen zu können.

Vor allem aus internationaler Perspektive scheint daher ein gemeinsamer Finanzierungsrahmen zur Absicherung der sozialwissenschaftlichen Forschung speziell in jenen Ländern, die von der Krise am stärksten betroffen sind, unabdingbar. Diesbezüglich sollte das im Rahmen des ESFRI-Prozesses getroffene Übereinkommen, die europäische Forschung auf politischer Ebene primär durch die einzelnen EU Mitgliedsstaaten und nicht mehr durch die EU zentral zu fördern, wieder diskutiert werden. Durch die daraus entstandene Situation ist das Überleben zahlreicher Projekte in verschiedenen EU Mitgliedsstaaten ernsthaft bedroht.

In Österreich laufen die Vorbereitungen für die kommende fünfte Erhebungswelle von SHARE, die ab Herbst 2012 starten wird, bereits auf Hochtouren. Den inzwischen mehr als 2.500 registrierten SHARE ForscherInnen und Institutionen sollen auch in Zukunft aktuelle und qualitativ hochwertige Daten zum breiten Themenbereich des individuellen Wohlbefindens, der gesellschaftlichen Alterung und der sozialpoltischen Institutionen zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen über SHARE Österreich erhalten Sie wie immer auch auf unserer Homepage.

Mit herzlichen Grüßen,

Das Team von SHARE Österreich



Die 4. Welle von SHARE

Im Rahmen der 4. Welle von SHARE (2011) wurden in Österreich mehr als 5.400 Personen 50+ zu Ihrer sozialen, gesundheitlichen und finanziellen Situation befragt. Durch die Vergrößerung der Stichprobe können wissenschaftliche Analysen mit verbesserter Präzision durchgeführt werden und es ergeben sich folglich zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten von SHARE Daten insbesondere im nationalen Kontext.

Erstmals wurden von einem Großteil der österreichischen StudienteilnehmerInnen detaillierte Daten zum Migrationshintergrund sowie den Ursachen der Migration erhoben. Dieses nationale Fragenmodul - in Kooperation mit der Prager Akademie der Wissenschaften erstellt - soll die Datenbasis in Bezug auf die soziale und gesundheitliche Situation von Migrantinnen und Migranten erweitern. Speziell in diesem Forschungsgebiet herrscht noch ein großes Informationsdefizit.

Besonderes Augenmerk wird bei SHARE wie immer auf die Qualität der erhobenen Daten gelegt. Regelmäßig wird zumindest ein Fünftel des befragten Personenkreises einer telefonischen Nachbefragung unterzogen. In diesem Rahmen sind nicht nur Kontrollfragen zur Datenerhebung vorgesehen, sondern es wird auch allgemeines Feedback der StudienteilnehmerInnen zur Studie selbst gesammelt. Darüber hinaus ist regelmäßiges Qualitätsmonitoring ein unverzichtbarer Bestandteil des Qualitätssicherungsprogramms von SHARE. Probleme können damit rechtzeitig aufgezeigt und in Folge auch behoben werden.

Die Vorbereitungen zur Publikation der Daten von Welle 4 laufen derweil auf Hochtouren, ab dem Spätsommer 2012 ist nach Abschluss der Datenaufbereitung mit einem ersten Datenrelease zu rechnen.


Publikationen

Um die Liste aller SHARE Publikationen immer auf dem aktuellsten Stand zu halten, möchten wir alle SHARE NutzerInnen darum bitten uns Publikationen, die auf SHARE Daten basieren bzw. SHARE einen wichtigen Teil der Arbeit darstellt bekanntzugeben. Wir bitten Sie eine kurze Meldung an die internationale SHARE Koordination und an SHARE Österreich zu senden.

Die Auflistung der Publikationen mit SHARE finden Sie auf www.share-austria.at oder www.share-project.org.


Vielen Dank!



Bundesministrium für Wissenschaft und Forschung

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Europäische Union 7. Europäisches Forschungsrahmenprogramm

Johannes Kepler Universität Linz

Österreichische Akademie der Wissenschaften

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